Facts & Daten
Bauherr | Säntis Schwebebahn AG, CH-9107 Urnäsch | ||
Projektleitung | Schällibaum AG - Gebhard Merk | ||
Ausführung | 2019 - 2023 | ||
Umfang | Fixpunktvermessung, Laserscanning, Drohnenvermessung, Grundlagenvermessung | ||
Detailbereich | Ingenieurvermessung |
Projektbeschrieb
Im Januar 2019 waren die Schwägalp und die Schwebebahn von einem ausserordentlichen Lawinenereignis betroffen. Aufgrund dieses Ereignisses plant die Säntis-Schwebebahn AG, die bestehende Seilbahn komplett zu ersetzen, damit auf die erste Seilbahnstütze und einen massiven Lawinenschutz in der Säntis-Nordwand verzichtet werden kann. Das Projekt sieht vor, die neue Seilbahn auf der bestehenden Achse zu realisieren. Dabeibleiben sowohl die Tal- als auch die Bergstation äusserlich praktisch unverändert. Die neue Stütze kommt im Bereich der heutigen Stütze 2 zu liegen. Allerdings wird der Mast höher gebaut als bisher, damit auf die Stütze 1 verzichtet werden kann.
In Vorbereitung für dieses Grossprojekt wurde die Vermessungsabteilung der Firma Schällibaum mit diversen Aufnahme- und Absteckungsarbeiten beauftragt:
- Erstellung eines zusammenhängenden Fixpunktnetzes über den gesamten Projektperimeter (Schwägalp, Stütze 2, Bergstation)
- Absteckung der neuen Bahnachse
- Drohnenaufnahmen bei Stütze 2
- Scanning von Teilen der Bergstation
Um ein zusammenhängendes Fixpunktnetz zu erstellen, wurden eine umfangreiche tachymetrische Netzmessung mit Verbindungen zwischen der Talstation, Stütze 2 und der Bergstation sowie diverse stationäre GNSS-Messungen durchgeführt. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Lagerung der drei Teilnetze (Schwägalp, Stütze 2, Säntis) gelegt. Es musste sichergestellt werden, dass diese untereinander konsistent sind. Für die Projektierung der neuen Schwebebahn wurden zudem diverse Aufnahmen gemacht. Der Einfahrtsbereich der Schwebebahn auf dem Säntis wurde komplett gescannt. Da die daraus entstandene Punktwolke das Objekt komplett in 3D und Farbe darstellt, können daraus alle benötigten Masse einfach, schnell und mit einer hohen Genauigkeit abgegriffen werden. Ausserdem wurde sowohl in der Berg- als auch in der Talstation die Bahnachse abgesteckt und rückversichert. Bei der Stütze 2 wurden zu Dokumentationszwecken Luftbilder der Situation mit der Drohne aufgenommen. Aus diesen Luftbildern konnte ebenfalls eine Punktwolke berechnet werden, welche den entsprechenden Bereich der Felsen digital repräsentiert. Anhand dieser Punktwolke wurde eine Visualisierung der neuen Stütze im Fels erarbeitet. Somit kann die Situation, wie sie in Zukunft aussehen wird, schon heute am Computer in 3D betrachtet werden.